LUU

- die Geschichte einer kleinen Kämpferin -

Luu wurde am 31.07.2020 mit knapp 3-4 Wochen im Schuppen eines unbewohnten Gebäudes gefunden. Eine liebe Tierschützerin vor Ort kümmerte sich sofort um die tierärztliche Versorgung, während ein Suchtrupp das Gelände in Augenschein nahm.

Nach 8 Std. intensiver Suche, konnte leider weder eine dazugehörige Katze noch weitere Kitten gefunden werden. Nach Rücksprache mit dem örtlichen Jagdpächter und den Hausbesitzern wurden vor Ort eine Lebendfalle installiert und alle 2 Std. gesichtet.

Luu am Tag ihres Auffindens

Bereits am nächsten Tag wurde eine weitere wilde Katze gefunden, die völligst verwahrlost und dehydriert war. Ihr fielen aufgrund der Unterversorgung bereits die Augen in die Augenhöhle ein, was zu einem Nickhautvorfall führte. Auch hier war die Tierschützerin sofort zur Hilfe und hat die Katze zur tierärztlichen Versorgung gebracht.

Vor Ort stellte sich heraus, dass die beiden zusammengehören und so konnten sich Mama und Baby über ein Wiedersehen freuen.

Sia mit Luu und Cleo

Die Mama wurde Sia getauft, was so viel bedeutet wie Weisheit. Sia ist augenscheinlich eine Inzestkatze. Sie brachte mit ca. 2 Jahren keine 2 kg auf die Waage und war insgesamt eher so groß wie eine Katze mit 6 Monaten.

Nun blieb natürlich noch die Frage, ob das das einzige Kitten war. Leider blieb eine weitere Absuche ohne Erfolg.

Cleo
Am 05.08.2020 kam dann der Anruf - ein weiteres Kitten im Schuppen. Wir tauften die kleine Kämpferin Cleo (der Sonnenschein). Unglaubliche 5 Tage war sie bei durchschnittlich 32 Grad Außentemperatur auf sich alleine gestellt. Die kleine Familie konnte vereint werden und zog direkt zu ihrem Pflegefrauchen.
Die drei mussten täglich mehrfach mit Medikamenten und Augenpflege versorgt werden und erst lernen, was es bedeutet, aus einem Napf zu fressen und eine Katzentoilette zu benutzen. Trotz der schlechten Prognose haben sie das mit ihrem Pflegefrauchen als Team wunderbar gemeistert.

Luu hatte von Anfang an die schlechtesten Voraussetzungen, da an einem Auge das dritte Lid festgewachsen war. Hier ist sie vollständig erblindet.

Diese Art der Behinderung lässt ebenfalls auf Inzest schließen. Ihr Pflegefrauchen musste die Kleine 6-8 mal am Tag behandeln, da auch das zweite Auge nicht ganz gesund wirkte.

Es hat sich leider schnell heraus gestellt, dass Luu am zweiten Auge eine Operation benötigt, da ihr von Geburt an ein halbes Augenlid fehlt, was dazu führt, dass die Wimpern nach innen gestülpt sind und auf der Hornhaut kratzen. Hierzu wird Mundschleimhaut entnommen und transplantiert, um ein künstliches Lid zu formen. Ohne Operation würde sie auch auf dem zweiten Auge nach und nach komplett erblinden - wahrscheinlich in Verbindung mit Schmerzen.

Voruntersuchungen, Operation und Nachuntersuchungen werden sich bei ca. 1.000 € einpendeln.

Aufgrund der momentan Pandemie-Situation war es dem Pflegefrauchen nicht möglich, die Kosten hierfür zu stemmen - hier kam der Verein „Institut Forschung Listenhunde e.V.“ ins Spiel.
Ausschlafen nach der Operation

Wir haben wirklich nicht mit Unterstützung gerechnet, da es sich um einen Verein für Listenhunde handelt und sind deshalb doppelt überrascht, dass unverzüglich die Übernahme der Operationskosten zugesagt wurde.

Luu wurde erfolgreich operiert und somit steht den dreien ein tolles Leben mit Liebe und Geborgenheit bevor.

Luu einen Tag nach der Operation

Liebes Team von IFL, wir sind euch von Herzen so dankbar, dass ihr der kleinen Luu ein fast uneingeschränktes Leben ermöglicht!

Luu mit ihren großen Brüdern
Aufgrund dieser extrem engen Bindung haben wir uns gemeinsam entschlossen, dass Luu bei ihrem Pflegefrauchen bleiben und mit zwei großen Brüdern als Orientierungshilfe aufwachsen darf.
Sia und Cleo durften nach 6 Wochen intensiver Pflege gemeinsam in ein neues Zuhause ziehen und entwickeln sich prächtig.


Unser Appell

Hier zeigt sich immer wieder wie wichtig das Thema Kastration und Kennzeichnung ist. Durch die wilde Vermehrung fördert jeder mit dieser Unterlassung das Leid und Elend der wilden Katzen.

Einen interessanten Artikel hierzu hat auch der Deutsche Tierschutzbund verfasst. Diesen findet ihr hier.